Drehen Sie sich nicht um, denn da hinten stehen sie: Eine gefährliche Bande von Achtklässler*innen, zu allen Schandtaten bereit. Sie haben gerade erst zwei Mädchen entführt (wenn auch „nur“ in der Aufführung der Theatergruppe) und sie sind wirklich hartnäckig: Sie werden nicht weggehen, bevor ich nicht mit diesem Beitrag ein für alle Mal belegt habe, dass sie die allertollsten Schülerinnen sind, die man haben kann. Bis Sonntagabend haben sie mir Zeit gegeben, dann muss die Artikelübergabe stattfinden und ich sage Ihnen: Die Daumenschrauben sind festgezogen! Das Artikelbild und die Einverständniserklärung der Eltern wurden fristgerecht geliefert, ich habe also wirklich keine andere Wahl!
Das ist also ein Text für Mia und Lea, deren Namen ich stellvertretend für die ganze 8c nennen darf und für eine Menge weiterer wunderbarer junger Menschen, die ich in diesem Jahr unterrichten durfte:
Als ich beschlossen habe, Lehramt zu studieren, tat ich das, weil Menschen nun mal mit irgendwas ihr Geld verdienen müssen. Über vieles habe ich mir während dieser Zeit während und nach dem Abitur Gedanken gemacht: Darüber, welche Fächer ich studieren sollte (Geschichte war eh klar) und darüber, ob ich damit gute Aussichten habe, nicht arbeitslos zu werden. Darüber, wo ich studieren soll (Erlangen ist es dann geworden, weil das benachbarte Nürnberg damals nach großer weiter Welt klang) und darüber, was für ein krass geheimnisvoller Ort ein Lehrerzimmer ist. (Spoiler: Ist es nicht.) Dass ich dabei auch jedes Jahr einer Menge junger Menschen begegnen würde, die ich beim Lernen und Erwachsenwerden begleiten darf, war noch ziemlich abstrakt. Aber ich war ja damals auch selbst noch einer dieser jungen Menschen.
Heute weiß ich, dass das das allerbeste an meinem Job ist. Ganz weit vorne auf der Rangliste. Nicht nur vor Korrekturen #bäh, Konferenzen und Unterrichtsstunden über unseren Lieblingsotto, äh, den hochwohlgeborenen Herrn Bismarck natürlich, sondern sogar noch vor Wandertag, Schulfest, Sommerkonzert und sogar vor gemeinsamen Freistunden mit Herrn Dröschel und Frau Kneitz (Psst, nicht verraten! Es ist auch wirklich ganz knapp…).

Deswegen will ich mich heute einfach mal bei euch bedanken: Dafür, dass ihr euch alle 45 Minuten nicht nur auf ein neues Thema einlasst, sondern auch noch darauf, in diesen 45 Minuten zum Beispiel als Bismarck in einem HistoTube-Livestream über die Verfassung des Kaiserreichs zu reden. Für das beste Kursbild, das jemals Mebis in einer achten Klasse in Geschichte geziert hat. Dafür, dass ihr immer für einen Spaß zu haben seid, sodass uns im Lehrerzimmer die guten Geschichten nicht ausgehen. #KarlHeinzOConnor Dafür, dass ihr offen für Neues seid, uns zum Lachen bringt, zum Staunen und dazu, unseren Job richtig, richtig gerne zu machen.
Das Schuljahr mit euch war mir ein Fest. Ich freu mich drauf, euch hoffentlich bei vielen Gelegenheiten weiter bis zum Abitur zu begleiten. 🌈
Kristina Wahl



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