Debattieren lernen – Ein begleitendes Lapborello

tl;dr Weil ich vom Debattieren als Unterrichtsinhalt/-konzept überzeugt bin und es Sinn macht, Begleitmaterial über mehrere Jahre zu nutzen #Schulwettbewerb, gibt’s heute eine wilde Mischung aus Lapbook, Leporello und Flipbook für alle Debattenbegeisterten & solche, die es werden wollen, zum Download.

An dieser Stelle wären so einige Textsorten denkbar gewesen, um das Unterrichtsmaterial anzukündigen, was ich heute zum Download zur Verfügung stellen möchte:

  • Eine lineare Erörterung zum Thema „Warum sollte die Debatte Bestandteil des Deutschunterrichts sein?“
  • Eine Reportage, die meine bisherigen positiven Unterrichtserfahrungen mit dem Debattieren dokumentiert
  • Ein Interview mit meiner Freundin Melanie, deren Begeisterung und Engagement als Regionalkoordinatorin für „Jugend debattiert“ sicherlich ihren Beitrag zu meiner Begeisterung geleistet haben
  • Erfahrungsberichte von Schüler:innen, deren Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft durch das Debattieren in der Schule massiv erweitert wurden
  • Oder – last but not least – ein (fiktives) Debattenprotokoll zum Thema „Sollte das Debattieren an jeder Schule unterrichtet und geprüft werden?“, wobei sich spätestens in der Schlussrede ALLE – auch und gerade die Contras – einig sind, dass es darauf nur die Antwort „Ja, natürlich!“ geben kann.

Aber ich will es einigermaßen kurz und ungekünstelt halten, denn die eigentlichen Argumente für die Debatte als Bestandteil des (Deutsch-)Unterrichts (und des Schullebens) wird so ein Blogbeitrag nicht liefern können. Die findet man in den (zugegebenermaßen vielleicht anfangs die Schüler:innen etwas einschüchternden) Bundesfinal-Videos des „Jugend debattiert“-Kanals auf YouTube. Man findet sie aber vor allem – und das ist noch viel wichtiger – bei den Lernenden, wenn sie die Unterrichtseinheit durchlaufen und ihre ersten Debatten vor Publikum hinter sich gebracht haben.

Sie profitieren davon, Kontroversen in einer klar geregelten Gesprächsform zu durchdenken. Davon, sich nicht im Vorhinein auf eine Position festzulegen, die ihrer Meinung entspricht, sondern offen zu bleiben für die Seite, die einem zugelost wird. Davon, Informationen so tief zu durchdringen, dass sie „Stoff“ haben, die anfangs endlos erscheinende freie Aussprache nicht nur mit BlaBla zu füllen. Davon, sich gegenseitig Bälle zuzuspielen, Rückmeldung zu geben und aufmerksam zuzuhören, um die Gedanken der anderen aufgreifen zu können.

Das durfte ich bereits in meiner ersten debattenerfahrenen 10. Klasse erleben (das war 2016) und seitdem bin ich Fan.

Das meiste von dem, was für den Erwerb dieser Kompetenzen nötig ist, muss live passieren. In den Übungen mit der ganzen Klasse, in den vorbereitenden Kleingruppenaufgaben und natürlich auf dem Podium. Wenig davon kann (und muss) man zum Auswendiglernen vorbereiten. Alles davon ist – und das sage ich selten – in den Lehrerhandreichungen erklärt und aufbereitet, sodass man es „nur noch“ durchführen muss.

Nachdem aber gerade dort, wo Schulwettbewerbe ausgerichtet werden, das Debattieren ein wiederkehrendes Thema (z.B. Jgst. 8-12/13) ist, wollte ich Debatten-Newbies etwas an die Hand geben, was die Basis-Infos beinhaltet und sie ins Gedächtnis ruft, wenn es über mehrere Jahre heißt „Der Schulwettbewerb steht an“. Es sollte also nichts sein, was mit dem Heft der letzten Jahrgangsstufe weggeworfen archiviert wird und vielleicht auch ein bisschen auffälliger und stabiler als eine Loseblattsammlung. Begonnen hatte ich dieses kleine Debatten-Lapborello*-Projekt kurz, bevor Corona genau diese Art von Veranstaltungen für eine Weile unmöglich machte. Im aktuellen Schuljahr, in dem sich meine Schule gerade fürs Debattengame warm läuft, schien mir die Gelegenheit gekommen, das auf Eis liegende Projekt fertigzustellen.

Dankenswerterweise haben mir das Team von Jugend debattiert bzw. der Verlag, der das Unterrichtsmaterial „Debattieren unterrichten“ (Band I, Band II, Arbeitsheft) herausgibt, erlaubt, diese Bastelei mit euch zu teilen. Ihr könnt sie also in diesem Beitrag herunterladen, als Infobox und Erinnermich mit den Schüler:innen basteln und ich freue mich, wenn auf diese Weise vielleicht noch der*die eine oder andere von meiner Begeisterung fürs Debattieren angesteckt wird.

*Lapbook? Leporello? Irgendwas dazwischen…

Die Bastelanleitung befindet sich gleich auf der ersten Seite. (Nicht nur) Wenn es darin Unklarheiten geben sollte, freue ich mich jederzeit über Feedback als Kommentar, via twitter oder per Mail an diefraumitdemdromedar[at]gmail.com!

Wer sich jetzt denkt: „Dafür kriegt die doch Geld!“, liegt falsch. Ich bin tatsächlich einfach ein großes Debattenfangirl und das Unterrichtskonzept aus dem verlinkten Buch hat sich einfach echt bewährt.

Wer sich jetzt denkt: „Schade, ich habe immer die Kleinen in Deutsch!“, dem kann dagegen schnell geholfen werden. Denn Debattieren geht auch schon ab der 5. Klasse, wie dieses Video zeigt.

Ich wünsche euch allen lohnende Kontroversen!

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