Nachdem ich im letzten Beitrag vollmundig angekündigt hatte, dass es mit dem Redesign nach dem Ende meiner Odyssee eine neue Funktion bei der Frau mit dem Dromedar geben soll, will ich mit diesem Post und dem ersten Kurs das brandneue Dromedar-LMS ganz offiziell einweihen. *schleudert Sektflasche gegen den Blog* Du findest es entweder unten auf der Startseite oder über den entsprechenden Link in der Navigation.
LMS (Learning Management System) = Software-Plattform, die eingesetzt wird, um (Weiter-)Bildung professionell zu gestalten
Bekannte LMS sind Moodle im schulischen und ILIAS im universitären Bereich
Mehr Infos gibts z.B. bei 360learning
Dass ich mich dazu entschieden habe, mit Sensei LMS hier ein Plugin zu installieren, mit dem ich komplexere Kursstrukturen abbilden kann, hat vor allem den Hintergrund, dass ich mich in der jüngeren Vergangenheit zwar immer mehr mit Mebis1 angefreundet habe, dass ich es aber schade fand, Kurse nur intern teilen zu können. Weil es total umständlich und unübersichtlich wäre, alles in Form von miteinander verlinkten Beiträgen zu veröffentlichen, musste eine Zusatzfunktion her, die mir die organisatorische Arbeit abnimmt.2
Den Anfang macht ein Kurs, der in der Mebis-Version mittlerweile schon doppelt getestet wurde und der mir besondere Freude macht, weil er die Schüler*innen wirklich zu motivieren vermag: Mein interner Arbeitstitel dafür war „Liberté, Egalité, Computerspielé“ und damit werden weite Teile des Lernbereichs 1 im Lehrplan der 8. Klasse „Aufklärung, Französische Revolution und Napoleon“ abgedeckt, wobei die Lernenden nicht nur mit Originalquellen, sondern auch mit Spielfilmausschnitten und Computerspielszenen aus „Assassin’s Creed: Unity“3 sowie „Napoleon: Total War“ arbeiten sollen, welche ich auf einer allseits beliebten Videoplattform gefunden habe. 😉
In diesem Beitrag teile ich noch ein paar technische Hinweise, sozusagen die „Release-Notes“, der eigentliche Spaß spielt sich aber natürlich auf den Kursseiten ab.
Material-Tipp
Die chronologisch vorgelagerte Einberufung der Generalstände kannst du mit den Rollenspielkarten aus diesem Beitrag nachspielen lassen.
Kursinhalt
Überblick über die Kapitel & Inhalte des (Selbstlern-)Kurses
Details
Kapitel | Medien | Kompetenzen/Lernziele |
---|---|---|
Überblick | Assassin’s Creed-Trailer Lernlandkarte | Überblick gewinnen (Spoileralarm) |
1. Der Ballhausschwur | Bildquelle Informationstext | Historische Narrationskompetenz durch Verfassen eines Dialogs, Bildquellenvergleich |
2. Der Sturm auf die Bastille | Assassin’s Creed-Ausschnitt Informationstext Textquellen | Textquellenvergleich => Perspektivität |
3. Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte | Assassin’s Creed-Ausschnitt Spielfilmausschnitt (Die Französische Revolution – Jahre des Zorns) Bildquellen | Spielfilmanalyse, historische Beurteilungskompetenz, Analyse einer symbolischen Darstellung |
4. Frauen in der Französischen Revolution | Assassin’s Creed-Ausschnitt Informationstext Einblick ins Landesmuseum Zürich (Video) Aktuelle Nachrichtenlage (Frauenrechte im Iran) | Beurteilung der Widmung eines „Denkmals“ für Olympe de Gouges Aktualitätsbezug |
5. Die Hinrichtung des Königs | Spielfilmausschnitt (Die Französische Revolution – Jahre des Zorns) Informationstexte Französische Nationalhymne | Historische Narrationskompetenz durch Verfassen eines Dialogs, Beurteilung des Unterschieds zwischen historischer Quelle und Darstellung im Computerspiel (USK) |
6. Die Schreckensherrschaft | Bildquelle Karikatur Erklärvideo Textquelle Diagramme/Statistiken | Bildquellenanalyse Karikaturenanalyse |
7. Die Revolutionskriege | Trailer „Napoleon – Total War“ Game-Testbericht Informationstexte | Erstellen eines Computerspiel-Storyboards |
Der Kurs beginnt mit einem Überblick – hier findet sich der einzige technische Unterschied zur Mebis/Moodle-Variante, denn im „echten“ LMS (also dem mit Schüler*innen-Accounts) habe ich hier die Aktivität „Lernlandkarte“ genutzt, um den Lernpfad individuell zu visualisieren.
In den anschließenden Kapiteln arbeiten sich die Lernenden vom Ballhausschwur über die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte bis zur Schreckensherrschaft und gewinnen anschließend noch einen Überblick über die Revolutionskriege.
Die Aufgaben in den Kapiteln, die verschriftlicht werden sollen, sind darauf ausgelegt, alle drei Anforderungsbereiche abzudecken, denn ich wollte vermeiden, dass einfach nur ereignisgeschichtliche Zusammenhänge aufgeschrieben werden.
Da die Aufgaben an sich eigentlich selbsterklärend sind – sofern man sie genau liest, Kolleg*innen kennen das Problem 😉 – habe ich zur Sicherheit nur noch folgende kleine Anleitung mit auf den Weg gegeben:
Der „Endboss“: Erstelle ein eigenes Computerspiel
Auf diese letzte Aufgabe bin ich besonders stolz, denn nachdem sie Einblicke in verschiedene Computerspiele erhalten haben, sollen die Schüler*innen nun ein eigenes Storyboard erstellen und anschließend präsentieren. Dabei habe ich vor einigen Wochen erst wieder tolle Ergebnisse bewundern dürfen.
Lehrermaterial
Mebis-Nutzer*innen können den Kurs über TeachShare finden, er heißt „Die Französische Revolution multimedial“.
Zusätzliches Lehrer*innenmaterial wird kaum benötigt, gerne stelle ich hier aber noch die Storyboard-Vorlage sowohl als PDF-Datei als auch als veränderbare .pptx-Datei4 zur Verfügung:
Solltest du die Lösungen bzw. Checklisten oder die Moodle-Sicherungsdatei für den Import benötigen, kannst du dich gerne vertrauensvoll an mich wenden, am besten per Mail (diefraumitdemdromedar@gmail.com). 😉
Lizenzhinweis
Dieses Werk von Kristina Wahl (diefraumitdemdromedar.de) ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
- Das ist die bayerische Version von Moodle, integriert in die BayernCloud Schule ↩︎
- Hinweis für alle WordPress-Nerds: Dass es Sensei und nicht eines der verbreiteteren LMS geworden ist, hängt damit zusammen, dass ich unbedingt wollte, dass die Kursinhalte auch ohne Registrierung auf der Seite angezeigt werden können. ↩︎
- Die Idee, die Französische Revolution in Kombination mit Ausschnitten aus dem großartigen Game „Assassin’s Creed: Unity“ zu unterrichten, ist weder von mir noch allzu neu: Schon vor wenigen Jahren kursierte ein digitales Arbeitsheft im Twitterlehrer:innenzimmer und erregte, wenn ich mich richtig entsinne, einiges Aufsehen. Zwischenzeitlich ist es – abgesehen von der Materialempfehlung auf KMS-Bildung – aus dem Netz verschwunden und ich musste, als ich dann doch einen Blick auf die Datei erhaschen konnte, feststellen, dass ich damit ohnehin nicht allzu viel hätte anfangen können, denn der wilde Hardware-Mix, der bei BYOD-Aktionen nun einmal vorhanden ist, bzw. die Windows-Ausstattung im Computerraum der Schule hätte uns kombiniert mit dem verwendeten Dateiformat (Apple Pages) vor eine größere Menge organisatorischer Hürden gestellt. ↩︎
- Benötigte Schriftart: Desyrel ↩︎
Kommentare
2 Antworten zu „Liberté, Egalité, Computerspielé – Ein Selbstlernkurs zur Französischen Revolution“
[…] ich gerade heute mit „Liberté, Egalité, Computerspielé“, äh, Verzeihung, natürlich „Die Französische Revolution“ meinen ersten Kurs im neuen […]
[…] ich auch auf diesem Blog didaktisch schon unter Beweis gestellt habe – zum Beispiel mit der Sequenz zur Französischen Revolution – aber Kriegsspiele zocke ich […]